Mit Wenzel Hablik auf Sylt

Im I.Weltkrieg wird Jarren zum Landsturm einberufen und versieht seinen Dienst am Kaiser- Wilhelm-Kanal und auf Sylt. Auf der Nordseeinsel begegnet ihm im Lager am "Knust" auch der böhmische Maler Wenzel Hablik (1881 - 1934), der inzwischen in Itzehoe sesshaft geworden ist. Von beiden Künstlern existieren Skizzen, die sich mit dem Dienst beim Landsturm auseinandersetzen. Auch später bleibt dieser Kontakt erhalten. So gestaltet Jarren nach den Entwürfen Habliks in mehreren Itzehoer Häusern die Innenausstattung.

Heimat- und naturverbunden

Während der gelernte Möbeltischler Hablik künstlerisch ein breitgefächertes Spektrum beherrscht - er malt nicht nur, sondern er setzt seine Kreativität und weitreichende Phantasie z.B. auch als Designer und Architekt ein, hält sich Jarren stets streng an die Natur. So zieht er mit Staffelei, Pinsel und Palette hinaus in die Landschaft. Die Itzehoer begegnen ihm auf ihren Wochenend- spaziergängen in Marsch und Geest, in Feld und Wald, in Moor und Heide und am Wiesenrand neben sich dahinschlängelnden Bächen und Auen, die inzwischen längst begradigt sind. Das Dorf, das Gehöft, die Räucherkate, die Scheune, der Stall - das sind seine Motive.
Die Innenstadt Itzehoes hat er so festgehalten, wie wir sie schon lange nicht mehr kennen: Es sind u.a. verschiedene Bilder vorhanden von der Störschleife, bevor sie zugeschüttet wurde, dem Kutscherhaus am Prinzesshof vor der Umgestaltung und der alten malerischen Bekstraße.
Der frühere Leiter der Akademie am Meer in Klappholttal auf Sylt, Dr.Manfred Wedemeyer, eröffnete im Frühjahr 2007 in Westerland eine Jarren-Ausstellung mit den Worten: "Bei der Betrachtung der Bilder wandern wir ebenfalls hinaus in die Natur und Landschaft. Dabei empfinden wir die Bedeutung der Natur heute deswegen besonders intensiv, weil wir wissen, dass vieles verloren, bebaut und zerstört worden ist. Angesichts des Verlustes besitzen wir ein geschärftes Umweltbewusstsein und sind gegen die Zerstörung der Natur. Deswegen erkennen wir in den Bildern von Matthias Jarren nun eine neue Dimension und Qualität. Der heutige Betrachter weiß um die verlorene Landschaft und vermisst den Einklang mit der Natur. Die Liebe zur Heimatlandschaft, wie sie Matthias Jarren mit seinen Bildern ausgedrückt hat, ist heute wieder aktuell, sie wird wieder empfunden."

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