BIOGRAPHIE
Der Maler Matthias Jarren - Gründungsmitglied des Steinburger Künstlerbundes - wurde am 15.April 1872 in der Itzehoer Mühlenstraße Nr.17 als fünftes von sechs Kindern des Zimmermannes Paul Jarren und seiner Frau Christine geboren.
Malversuche als Hütejunge
Mit zwölf Jahren muss der Junge bereits mitverdienen. In den nächsten drei Jahren hütet er beim Bauern Kühe - jeweils von Anfang Mai bis Ende September. "Dafür gab es schier zehn Taler und eine Tonne Kartoffeln", berichtet er in seinen Aufzeichnungen. "Köh höh`n", nennt Jarren den Bericht über den ersten Schritt in die Selbständigkeit.
Der aufgeweckte Knabe fühlt sich wohl in seiner neuen Umgebung. Hier macht er seine ersten Malversuche: "Heimlich hatte ich mir Zeichenstift und Schreibheft gekauft. Ich trug beides immer bei mir. Ich glaubte an die Natur und liebte sie. Und sie war es auch, die mir die erste Grundlage für mein späteres Schaffen gab".
Dekorationsmaler in Russland
Wie in jenen Jahren üblich, so ging auch Jarren anschließend mit Rucksack und Wanderstab auf die Walz. Er durchstreifte Deutschland, Italien, den Nahen Osten und große Teile Russlands. Im Kaukasus half er, Schlösser und Kirchen zu restaurieren. Auf diese Weise erweiterte er sein Wissen über Farben und Formen ganz unterschiedlicher Meister.
Auf mehreren Bühnen wirkte er auch als Deko- rationsmaler.
Als Nikolaus II. 1894 zum Zaren gekrönt wird, bemalt er für die Feierlichkeiten die Theaterkulissen. Es gelingt ihm schließlich in Dnjepropetrowsk eine solide Existenz aufzubauen, als plötzlich Judenpogrome ausbrechen. Daraufhin kehrt er 1904 endgültig mit Frau und Sohn in seine Heimatstadt Itzehoe zurück.
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